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Übersicht der Beschaffung von Software
Softwarebeschaffung (engl. software acquisition), auch Softwareanschaffung, steht für die Beschaffung von Software und die dabei erforderlichen Maßnahmen. Es handelt sich um ein Teilgebiet der Softwaretechnik, bzw. genauer des IT-Ressourcen-Managements.[1] Eine Teilaufgabe besteht darin festzustellen, welche benötigten Softwareteile bereits auf dem Markt erhältlich sind, also beschafft werden können (Standardsoftware), und welche erst selbst entwickelt werden müssen (Individualsoftware).
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Auswahlkriterien
Neben dem Entscheidungsprozess, in dem das Vorgehen für eine bestimmte Entscheidungssituation bestimmt wird, bestimmen in der Hauptsache die individuell auf den Einsatzzweck ausgerichteten Anforderungen die Entscheidung. Diese werden als Kriterien (relevante Merkmale für die Beschreibung eines Softwaresystems) definiert und bilden, nach ihrer Bedeutung gewichtet und ggf. zu Kriteriengruppen zusammengefasst, die Grundlage für die Bewertung/Entscheidung.[2]
Bei der Auswahl von Software – als wesentlicher Teilbereich der Softwarebeschaffung – für ein betriebswirtschaftliches Umfeld können zum Beispiel folgende Anforderungen/Kriterien zugrunde gelegt werden:
Funktionale Anforderungen:
Funktionalität, die von der Software unterstützt wird (inkl. Detaillierungsgrad)
Daten, die die Software verwalten/verarbeiten kann: Objekte und ihre Beziehungen untereinander, Attribute und deren Ausprägungen
Interaktive Bearbeitungsfunktionen der Software
Auswertungen, die die Software bietet
IT-Technische Anforderungen:
Integrationsfähigkeit in die bestehende IT-Landschaft: Z. B. internetfähig, mögliche Betriebssysteme, DBMS etc.
Performance/IT-Belastung
Einfachheit der Installation und Konfiguration
Anforderungen zur Architektur:
Bedienbarkeit/Ergonomie/Hilfesystem
Sicherheit: Sicherstellung kontrollierter Zugriffe, Verwaltung der Rechte, Vier-Augen-Prinzip, …
Mandantenfähigkeit, Mehrsprachigkeit
Versionierungsfunktionen und historische Sicht auf die Daten
Schnittstellen von und zu anderen Softwarepaketen und Systemsoftware
Flexibilität, individuelle Anpassbarkeit, z. B. über ein Parametersystem
Möglichkeit zur Erstellung zusätzlicher, individueller Auswertungen
Sonstige Kriterien:
Kosten (z. B. mittels einer Total Cost of Ownership (TCO)-Betrachtung)
Hersteller (Bekanntheit, Zuverlässigkeit)
Verbreitung der Software
Lebenszyklus der Software-Lösung
Einführungsunterstützung des Herstellers
Support: Updatefrequenz, Reaktionszeit bei Softwarefehlern
Im Rahmen einer Softwareauswahl ist die Erstellung eines Software-Anforderungskatalogs empfehlenswert. Dieser bündelt alle wesentlichen Anforderungen wie funktionale, nicht-funktionale und technische Anforderungen und dient als Grundlage um eine Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen Softwareanbietern herzustellen.
Vorgehensweise in der Evaluation
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