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In Zeiten des Online-Handels und der zunehmenden Vernetzung steigen auch die Anforderungen an den Vertrieb und den Transport von Produkten. Am Ende der Logistik-Kette entscheidet sich die Zufriedenheit deiner Kunden. Die sinnvolle Ausgestaltung der Distributionslogistik nimmt jedoch auch maßgeblichen Einfluss auf deine Kosten und Erträge. In diesem Ratgeber erklären wir dir die Grundlagen zu diesem Thema. Außerdem erhältst du Praxisbeispiele und Tipps zur Optimierung deiner Vorgehensweise. Abschließend wagen wir einen Ausblick in die Zukunft der Distribution.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist die Distributionslogistik?

  2. Welche Ziele hat die Distributionslogistik?

  3. Welche Aufgaben hat die Distributionslogistik?

  4. Welche Wege gibt es in der Distributionslogistik?

  5. Richtige Vertriebswege auswählen

  6. Kennzahlen in der Distributionslogistik

  7. Welchen Wandel durchlebt die Distributionslogistik?

  8. Welchen Stellenwert hat die Multi-Channel-Distribution?

  9. Fazit: Zukunft der Distribution liegt in der Vernetzung

 

1. Was ist die Distributionslogistik?

Die Distributionslogistik, welche auch Vertriebs- oder Absatzlogistik genannt wird, ist ein Sammelbegriff für sämtliche Lager-, Umschlag- und Transportvorgänge von Waren. Sie beginnt nach der Herstellung und endet letztlich beim Abnehmer. Als Bindeglied zwischen der Produktion und dem Vertrieb umfasst sie alle Entscheidungen und Informationen im Distributionsprozess sowie dessen Steuerung und Kontrolle.

 

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2. Welche Ziele hat die Distributionslogistik?

Im Wesentlichen verfolgt die Distributionslogistik drei Ziele, die in Einklang gebracht werden müssen:

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  1. Zunächst soll sie die Verfügbarkeit eines Produkts sicherstellen, sodass Kunden ihre Ware möglichst schnell und komfortabel erwerben können.

  2. Dem gegenüber steht die Maßgabe der Aufwandsminimierung. Kosten für Lager und Transport sollen so gering wie möglich sein.

  3. Abschließend geht es außerdem um ein hohes Maß an Einflussnahme im Hinblick auf die Vermarktung. Hersteller möchten weitgehend mitentscheiden, wie ihre Produkte beispielsweise in Verkaufsräumen, Regalen oder Online-Shops präsentiert werden oder wie sich das Angebot der Konkurrenz im jeweiligen Geschäft darstellt.

 

3. Welche Aufgaben hat die Distributionslogistik?

Zur Erreichung der genannten Ziele trägt die Distributionslogistik in Form verschiedener Aufgabenstellungen bei, die in folgende Bereiche eingeteilt werden können:

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4. Welche Wege gibt es in der Distributionslogistik?

Produkte können auf verschiedenen Wegen zum Endkunden gelangen. Grundsätzlich wird hierbei zwischen einem direkten und einem indirekten Distributionsweg unterschieden. Beide Varianten haben verschiedene Vor- und Nachteile, weshalb du die Unterscheidungsmerkmale genau kennen solltest. Häufig macht auch ein Mix der Distributionswege Sinn. Die folgenden Ausführungen können als Entscheidungshilfe herangezogen werden.

 

4.1 Direkte Distribution

Im Rahmen der direkten Distribution steht der Hersteller unmittelbar mit seinem Kunden in Kontakt. Zwischengeschaltete Absatzstufen existieren nicht. Der Vertrieb erfolgt über die Verkaufsabteilung, den Außendienst, via Telefon, über Internet oder einen Werksverkauf.

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❗ Neben Investitionsgütern, bei denen der Endkunde meist ebenfalls ein Unternehmen ist, kann der Direktvertrieb auch bei Konsumgütern sinnvoll sein. Der Betrieb eines eigenen Online-Shops ist heute beispielsweise eine gängige Form der direkten Distribution.

 

4.2 Indirekte Distribution

Bei der indirekten Distribution erfolgt der Vertrieb von Produkten über einen oder mehrere eigenständige Absatzmittler, beispielsweise über Groß- oder Einzelhändler. Anhand der Anzahl der Absatzmittler kann eine Unterscheidung in drei Stufen erfolgen:

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❗ Sinnvoll ist der indirekte Distributionsweg in erster Linie bei Konsumgütern, die flächendeckend einer großen Zielgruppe angeboten werden sollen.

 

5. Richtige Vertriebswege auswählen

Hast du dich für eine grundsätzliche Ausrichtung deiner Distribution (direkt vs. indirekt) entschieden, folgt die Wahl geeigneter Vertriebswege. Es geht hierbei um die wichtige Fragestellung, auf welchem Wege deine Produkte den Endkunden angeboten werden sollen. Folgende Möglichkeiten existieren:

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5.1 Online-Vertriebsweg

Der Online-Verkauf von Produkten bietet heute zahlreiche Chancen, weshalb du diesen Weg in Erwägung ziehen solltest. Die Voraussetzung hierfür ist ein gut strukturierter, kundenfreundlicher Online-Shop, der jedoch Investitionen und Zeit erfordert. Alternativ kannst du gegen Gebühr etablierte Online-Marktplätze wie Amazon (inkl. deren Logistik) nutzen, sofern dies zu deiner Strategie und Kompetenz passt. Natürlich ist auch der Mix aus beidem denkbar.

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5.2 Versandhandel

Der Versandhandel wird zunehmend durch das Internet abgelöst, weshalb dieser Vertriebsweg kaum als zukunftssicher angesehen werden kann. Hier ist also eher Vorsicht geboten.

 

5.3 Direkter Verkauf

Wenn du besonders komplexe oder beratungsintensive Produkte hast, ist der Direktverkauf eine sinnvolle Option. Der Standort spielt in diesem Fall eine eher untergeordnete Rolle. Eine Sonderform des direkten Verkaufs stellt der Lagerverkauf dar, der jedoch als alleiniger Vertriebsweg im Regelfall nicht ausreicht.

 

5.4 Einzelhandel

Der Einzelhandel ist zweifelsfrei einer der wichtigsten Vertriebswege, da durch ihn ein extrem breites Publikum erreicht werden kann. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass dein Produkt im Normalfall direkt neben Konkurrenzprodukten präsentiert wird, weshalb du eine optimierte Marketingstrategie benötigst. Bietest du sehr beratungsintensive Produkte an, ist dieser Vertriebsweg eher ungeeignet.

 

5.5 Fachhandel

Wenn deine Kunden Wert auf eine fundierte Beratung legen, werden sie am ehesten einen Fachhändler aufsuchen. Dieser Vertriebsweg ist also eine gute Lösung für komplexere, beratungsintensive Produkte.

 

5.6 Großhandel

Geht es bei deinem Geschäft um hohe Stückzahlen, ist der Großhandel eventuell eine Option für dich. Das Absatzvolumen ist hier im Regelfall deutlich höher als beim Fach- oder Einzelhandel, wodurch sich ggf. Logistikkosten einsparen lassen. Jedoch fallen die Margen meist auch geringer aus.

 

5.7 Handelsvertreter

Bei der Auswahl von Handelsvertretern ist Vorsicht geboten, da es hohe Qualitätsunterschiede gibt. Du hast wenig Kontrolle und verlierst im Extremfall an Reputation, wenn du in diesem Bereich den falschen Partner wählst. Positiv sind jedoch die Möglichkeit der schnellen Absatzsteigerung und die Tatsache, dass du nur im Erfolgsfall eine Provision zahlst.

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Die Wahl der richtigen Vertriebswege, die in Ihrer Gesamtheit auch als Distributionssystem bezeichnet werden, hängt entscheidend von deinem Marketingmix und deiner Strategie ab. Betrachte in jedem Fall vorab die Kosten der einzelnen Wege, um diese seriös beurteilen zu können. Setze diese dann ins Verhältnis zu den möglichen Erträgen. Außerdem entscheidet meist die richtige Mischung: Nur ein Vertriebsweg kann eine hohe Abhängigkeit verursachen, zu viele Vertriebswege sind hingegen meist nicht effizient.

 

6. Kennzahlen in der Distributionslogistik

Die Qualität und Effizienz deiner Distributionslogistik kannst du anhand verschiedener Kennzahlen messen, welche auch im Supply Chain Management Anwendung finden. Die wichtigsten Formeln zur Berechnung haben wir nachfolgend zusammengestellt, um für deine Distributionslogistik wichtige Fragen zu beantworten:

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  • Verbesserung der Kommissionierung oder Verpackung

  • Verbesserung der Kommunikation/Vernetzung mit dem Logistikdienstleister

  • Mitarbeiterschulungen im Unternehmen

  • Wechsel des Versanddienstleisters

  • Nutzung eines ERP- oder WaWi-Systems, das deine Prozesse besser unterstützt

 

7. Welchen Wandel durchlebt die Distributionslogistik?

Die Anforderungen an die Absatzlogistik sind im Zeitalter des Online-Handels und Industrie 4.0 spürbar gestiegen. Kunden erwarten eine schnelle Auftragsabwicklung und immer kürzere Lieferzeiten, weshalb IT-gestützte Abläufe und zukunftsweisende Verfahren zunehmend unerlässlich sind.

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Entscheidest du dich für externe Logistik-Dienstleister, achte darauf, wie hoch deren Digitalisierungsgrad bereits ist. Letztlich muss es das Ziel sein, alle Beteiligten der Lieferkette zu vernetzen und somit ein wirkungsvolles Supply Chain Management aufzubauen. Hierfür ist auch eine ERP-Lösung bzw. ein Warenwirtschaftssystem erforderlich, das in der Lage ist, mit Logistik-Dienstleistern zu kommunizieren.

 

8. Welchen Stellenwert hat die Multi-Channel-Distribution?

Auch der Begriff „Multi-Channel-Distribution“ ist in aller Munde. Vorbei sind die Zeiten, in denen Kunden Konsumgüter fast ausschließlich in lokalen Geschäften kauften. Seinerzeit war das Einzugsgebiet begrenzt, die Marktmacht lag bei den Anbietern. Wurde ein Produkt teurer, gestaltete sich die Suche nach Alternativen schwierig.

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Wie gelingt aber nun eine optimale Distributionslogistik bei dem Mix aus Online-Vertrieb und klassischer Handelsbelieferung? Zwei räumlich getrennte, völlig unterschiedlich aufgebaute Lager verursachen für Unternehmen meist zu hohe Kosten. Moderne Multi-Channel-Versandlösungen, welche mehrere Absatzwege in einer Anlage vereinen, können hier Abhilfe schaffen. Selbstverständlich muss auch die IT-Landschaft die Abbildung mehrerer Vertriebskanäle unterstützen, damit optimale Abläufe in der Logistik gewährleistet sind.

 

9. Fazit: Zukunft der Distribution liegt in der Vernetzung

Wo liegt die Zukunft der Distributionslogistik? Klar ist, dass sich ein Trend hin zum Online-Vertrieb entwickelt, der wiederum zur zunehmenden Anwendung einer Multi-Channel-Distribution führt. Neben neuen, hierfür geeigneten Lagersystemen entscheidet künftig insbesondere die volle Vernetzung der gesamten Lieferkette über Wettbewerbsvorteile. Gewinner ist letztlich, wer durch den richtigen Mix von Distributionswegen seine Kunden am besten erreicht, und deren Ansprüche in puncto Liefertermintreue und Lieferqualität optimal erfüllt.