Hauptaufgaben des Projektportfolio Managements (PPM)

Hauptaufgaben des Projektportfolio Managements (PPM)

Hauptaufgaben des Projektportfoliomanagements (PPM) – mit Erklärungen, konkreten Beispielen und typischen Herausforderungen für jede Aufgabe:

I

🧭 1. Strategische Ausrichtung sicherstellen

✅ Aufgabe:

Sicherstellen, dass alle Projekte auf die übergeordneten Unternehmensziele einzahlen.

📌 Beispiel:

Ein Unternehmen verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie. PPM priorisiert Projekte, die CO₂-Emissionen reduzieren oder nachhaltige Lieferketten fördern.

⚠️ Herausforderung:

  • Strategien sind oft abstrakt formuliert.

  • Fachbereiche starten Projekte ohne strategischen Fit.

  • Fehlende KPIs zur Bewertung des Beitrags zur Strategie.


🎯 2. Projektbewertung, -priorisierung und -auswahl

✅ Aufgabe:

Systematische Bewertung und Auswahl von Projekten nach Nutzen, Risiko, Aufwand und strategischem Beitrag.

📌 Beispiel:

Ein Projekt mit hohem Kundennutzen, mittlerem Aufwand und geringem Risiko wird einem Prestigeprojekt mit unklarem ROI vorgezogen.

⚠️ Herausforderung:

  • Subjektive Entscheidungen durch politische Interessen.

  • Fehlende Bewertungsmodelle oder Scoring-Systeme.

  • Schwierigkeit, immaterielle Nutzen (z. B. Imagegewinn) zu bewerten.


🧑‍🤝‍🧑 3. Ressourcenmanagement auf Portfolioebene

✅ Aufgabe:

Optimale Verteilung von Personal, Budget und Infrastruktur über alle Projekte hinweg.

📌 Beispiel:

Ein zentrales Entwicklerteam wird nicht gleichzeitig für drei kritische Projekte eingeplant – Engpässe werden frühzeitig erkannt.

⚠️ Herausforderung:

  • Ressourcen sind oft dezentral organisiert.

  • Kapazitäten werden überschätzt oder nicht realistisch geplant.

  • Konflikte zwischen Linien- und Projektarbeit.


📊 4. Transparenz, Monitoring & Reporting

✅ Aufgabe:

Schaffung eines konsistenten Überblicks über Status, Fortschritt, Risiken und Abhängigkeiten im gesamten Projektportfolio.

📌 Beispiel:

Ein zentrales Dashboard zeigt in Echtzeit, welche Projekte im Plan sind, wo es Verzögerungen gibt und welche Risiken eskaliert wurden.

⚠️ Herausforderung:

  • Unterschiedliche Tools und Reifegrade in den Projekten.

  • Fehlende Datenqualität oder Reporting-Standards.

  • Reporting wird als „lästige Pflicht“ empfunden.


⚖️ 5. Risikomanagement auf Portfolioebene

✅ Aufgabe:

Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken, die mehrere Projekte betreffen oder das Gesamtportfolio gefährden.

📌 Beispiel:

Ein regulatorisches Risiko betrifft mehrere Projekte im Finanzbereich – PPM koordiniert eine zentrale Risikostrategie.

⚠️ Herausforderung:

  • Risiken werden oft nur auf Projektebene betrachtet.

  • Fehlende Aggregation und Bewertung auf Portfolioebene.

  • Eskalationsmechanismen sind unklar oder werden nicht genutzt.


🔄 6. Kontinuierliche Portfoliooptimierung

✅ Aufgabe:

Laufende Überprüfung und Anpassung des Portfolios an neue Rahmenbedingungen, Marktveränderungen oder strategische Neuausrichtungen.

📌 Beispiel:

Ein Projekt wird gestoppt, weil sich der Markt verändert hat – die frei werdenden Ressourcen werden auf ein zukunftsträchtigeres Projekt umgelenkt.

⚠️ Herausforderung:

  • Fehlende Bereitschaft, Projekte zu beenden („Projektfriedhöfe“).

  • Politischer Widerstand gegen Projektabbrüche.

  • Fehlende Mechanismen zur Nutzenüberprüfung im Projektverlauf.


🧠 Zusammenfassung:

Ein wirksames Projektportfoliomanagement ist mehr als Projektverwaltung – es ist ein strategisches Steuerungsinstrument. Es sorgt dafür, dass Organisationen fokussiert, effizient und wirkungsvoll arbeiten – und nicht nur „beschäftigt“ sind.