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Beim Schreiben von technischen Dokumenten in natürlicher Sprache gibt es einige bekannte
Fallstricke, die vermieden oder mit Vorsicht verwendet werden sollten [GoRu2003].
Dinge, die es zu vermeiden gilt:

  • Unvollständige Beschreibungen

  • Unspezifische Substantive (ohne Bezugsindex)

  • Unvollständige Bedingungen

  • Unvollständige Vergleiche

Dinge, die mit Vorsicht zu verwenden sind:

  • Passive Formulierung

  • Universalquantoren (wie „alle“ oder „nie“)

  • Nominalisierungen (d.h. von einem Verb abgeleitete Substantive, z.B.
    „Authentifizierung“)

Sprachliche Voraussetzungen

Passive Formulierungen

Eine passive Formulierung in der Sprache bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Satz strukturiert ist, um zu betonen, was mit dem Subjekt passiert, anstatt wer die Handlung durchführt. Im Gegensatz zur aktiven Form, bei der das Subjekt die Handlung durchführt, ist das Subjekt in der passiven Form dasjenige, dem die Handlung zuteilwird.

Beispiel für einen aktiven Satz:

  • Aktiv: Der Lehrer erklärt den Unterricht.

Beispiel für einen passiven Satz:

  • Passiv: Der Unterricht wird vom Lehrer erklärt.

In der passiven Form wird das Objekt der Handlung zum Subjekt des Satzes, während das ursprüngliche Subjekt (die Person, die die Handlung durchführt) oft in einer Präpositionalphrase ("vom Lehrer") oder sogar weggelassen wird, wenn es nicht wichtig ist.

Passive Formulierungen werden aus verschiedenen Gründen verwendet, darunter:

  1. Betonung auf dem Handlungsobjekt: Wenn der Fokus auf dem, was mit dem Objekt geschieht, liegt, kann die passive Formulierung die Aufmerksamkeit darauf lenken.

  2. Unsicherheit über den Handelnden: Wenn der Handelnde nicht bekannt ist oder nicht betont werden soll, wird die passive Form häufig verwendet.

  3. Varianz im Schreibstil: Die Verwendung von passiven und aktiven Formen kann den Schreibstil vielfältiger gestalten.

Es ist wichtig zu beachten, dass passive Formulierungen manchmal als komplexer oder weniger direkt wahrgenommen werden können als aktive Formulierungen. Daher ist es in vielen Fällen ratsam, die Wahl zwischen aktiver und passiver Form abhängig vom Kontext und den spezifischen Kommunikationszielen zu treffen.

Universalquantoren

Sprachliche Universalquantoren sind Wörter oder Ausdrücke in natürlichen Sprachen, die eine allgemeine oder universelle Bedeutung haben und sich auf alle Elemente einer bestimmten Klasse beziehen. Diese Quantoren werden in der Regel verwendet, um über eine breite Menge von Dingen zu sprechen, ohne jedes einzelne Element explizit zu nennen. Im Gegensatz zu den mathematischen Symbolen der formalen Logik (wie dem Allquantor "∀") werden sprachliche Universalquantoren in Alltagssprache verwendet. Hier sind einige Beispiele:

  1. Alle: Das Wort "alle" ist ein offensichtlicher sprachlicher Universalquantor. Zum Beispiel: "Alle Studenten müssen ihre Prüfungen ablegen."

  2. Jeder: Ähnlich wie "alle" bezieht sich "jeder" auf jedes Element in einer Gruppe. Beispiel: "Jeder Teilnehmer erhält ein Zertifikat."

  3. Keiner: Obwohl es eher ein Universalnegator ist, kann "keiner" auch als Universalquantor verwendet werden. Beispiel: "Keiner der Studenten hat die Aufgabe abgegeben."

  4. Niemand: Ähnlich wie "keiner" bezieht sich "niemand" auf keine Person in einer Gruppe. Beispiel: "Niemand hat die Lösung gefunden."

  5. Immer: "Immer" wird oft verwendet, um eine universelle Zeitangabe zu machen. Beispiel: "Die Sonne geht immer im Osten auf."

Diese sprachlichen Universalquantoren ermöglichen es, allgemeine Aussagen über Gruppen von Dingen zu machen und sind in vielen Bereichen der Kommunikation unverzichtbar. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung solcher Ausdrücke in natürlichen Sprachen oft nicht so präzise ist wie in der formalen Logik, und die Interpretation kann vom Kontext abhängen.

Substantive ohne Bezugsindex

In der Linguistik und Grammatik bezieht sich der Begriff "Bezugsindex" auf eine spezifische Position oder eine feste Beziehung, die ein Substantiv zu einem anderen Element im Satz hat. Ein Substantiv ohne Bezugsindex ist ein Substantiv, das nicht direkt auf ein bereits erwähntes Element im Text verweist oder in einem bestimmten Kontext nicht klar identifizierbar ist. Solche Substantive können als unbestimmt oder allgemein betrachtet werden.

Beispiel mit Bezugsindex:

  1. Ich habe ein Buch gelesen. Das Buch war sehr interessant.

    • In diesem Beispiel bezieht sich "Das Buch" auf das zuvor erwähnte "ein Buch". Hier hat "Buch" einen klaren Bezugsindex.

Beispiel ohne Bezugsindex: 2. Ich habe ein Buch gelesen. Bücher sind eine großartige Quelle der Bildung.

  • Hier bezieht sich "Bücher" nicht direkt auf das zuvor erwähnte "ein Buch". Es gibt keinen spezifischen Bezugsindex, und das Substantiv wird allgemein verwendet.

Substantive ohne Bezugsindex können oft in allgemeinen, abstrakten Aussagen oder als Platzhalter verwendet werden, wenn das spezifische Element nicht explizit benannt werden muss. In vielen Fällen hängt die Klärung des Bezugsindexes vom Kontext ab.