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Ein Einführungsprojekt mit internen Mitarbeitern durchzuführen, hat den Vorteil, dass Betriebsabläufe und Ansprechpartner bereits bekannt sind. Dies ist speziell bei der Führung von Integrierten Managementsystemen von Vorteil. Eine oft bewährte Umsetzungsmöglichkeit ist eine Mischung aus externen und internen personellen Ressourcen. Erfahrene Berater analysieren und implementieren dabei die Prozesse zusammen mit den internen Mitarbeitern. So gestalten Sie das System praxisorientiert und normkonform.
Video: Welche UM Normen der ISO 14001 Familie gibt es?
Video: Warum brauchen wir die Umweltmanagement Norm ISO 14001?
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Teambildungsphase bei der Umweltmanagement Einführung
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Da nicht immer alle Mitarbeiter von Beginn an über die Einführung des Umweltmanagementsystems informiert sind, hat sich in der Praxis eine kurze Kick-Off-Veranstaltung zum Thema bewährt. Hier wird allen Mitarbeitern, welche zum Gelingen des Projektes und der wirksamen Führung beitragen können, kurz erläutert, wie der Grundgedanke, die resultierenden Arbeiten und der geplante Ablauf zur Erreichung der Ziele ist. Oftmals übernimmt die Unternehmensführung dabei die Einleitung und übergibt an den von der Leitung beauftragten Umweltmanagementbeauftragten, welcher die Detailinformationen vermittelt. Dies hat auch einen psychologischen Nutzen, da die Leitung so repräsentiert, dass sie voll hinter dem System steht.
Festlegung der Umweltpolitik bei der Einführung vom Umweltmanagement ISO 14001
Die ISO 14001 fordert grob, dass die Organisation ein UM-System einführen, dokumentieren, verwirklichen, aufrechterhalten und ständig verbessern muss. Da das Managementsystem der Organisation angemessen sein muss, sollte die verantwortlichen Mitarbeiter im ersten Schritt genau mit der Leitung definieren, was sie durch die Einführung Umweltmanagement ISO 14001 erreichen möchten. Die Unternehmensleitung dokumentiert die Ausrichtung des Umweltmanagement Systems anhand der Umweltpolitik. In der Umweltpolitik legen sie dabei fest, welche unternehmensspezifischen Ziele das Unternehmen erreichen möchte, wodurch sie sich in der Umweltpolitik verpflichtet. Die Politik sollte dabei nicht zu spezifisch sein, die umweltrelevanten Aspekte und die von der Norm geforderten Inhalte jedoch so abbilden, dass sich alle Mitarbeiter hiermit identifizieren können und so die vorgegebene Umweltpolitik jeder für seine spezifischen Tätigkeiten anwenden und umsetzen kann.
Projektplanungsphase bei der Einführung
Die Einführung Umweltmanagement ISO 14001 ist nichts anderes, als ein Projekt und Sie sollten es auch genauso behandeln. Die Projektleitung erstellt hierzu einen Projektplan mit „Meilensteinen“ bis wann, wer, welche Arbeiten umsetzen soll. Bitte beachten Sie hierbei eine logische und zeitoptimierte Reihenfolge, um die Arbeiten und damit verbundenen eingesetzten Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen. Nach der Festlegung des Projektplans ist es sinnvoll, diesen mit der Leitung abzustimmen und durch die Leitung formal freigeben zu lassen.
Da die Leitung die Ressourcen zur Einführung vom Umweltmanagement ISO 14001 gemäß Normforderung zur Verfügung stellen muss, ist dies auch im Sinne der Norm und beugt Missverständnissen bei der Umsetzung vor. Nach dem Beginn des Umweltmanagement Projektes sollten die beteiligten Mitarbeiter regelmäßige Projekttreffen durchführen, in welchem sie den aktuellen Stand erörtern. Auch Terminverschiebungen sollten diese hier abstimmen, da sich hieraus oftmals auch Verschiebungen für den weiteren Projektablauf ergeben. Im Folgenden erhalten Sie einen beispielhaften Projektplan, der Ihnen die Einführung Umweltmanagement ISO 14001 erleichtert:
Projektplan zur Einführung eines Umweltmanagement Systems ISO 14001 | |
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Anwendungsbereich des UM-Systems und Unternehmensprofil definieren. | |
Mitarbeiter und Prozessverantwortliche informieren. | |
UMB benennen, Stellenbeschreibung ausfüllen. | |
Umwelt-Projektteam bilden und Projekt planen (Kickoff durchführen). | |
Umweltpolitik durch das oberste Führungsgremium festlegen. | |
Dokumentation zu Planungsarbeiten erstellen. | |
Ermittlung der direkten und indirekten Umweltaspekte. | |
Ermittlung aller geltenden rechtlichen Verpflichtungen und anderer Anforderungen. | |
Festlegen von Umweltzielen und -programmen. | |
10. | Dokumentation der durchzuführenden Arbeiten zur Verwirklichung des UMS erstellen. |
11. | Festlegung und Beschreibung aller Ressourcen (Personal, Infrastruktur und technischen Einrichtungen), welche zur Aufrechterhaltung des UMS benötigt werden. |
12. | Ermittlung des Schulungsbedarfes und Durchführung aller relevanten Schulungen und Unterweisungen. |
13. | Festlegung der internen und externen Kommunikationsmöglichkeiten und der involvierten Mitarbeiter. |
14. | Erstellung und Bearbeitung aller umweltrelevanten Dokumente, welche zur Erfassung und Führung des UMS notwendig sind. |
15. | Erfassung und „Lenkung“ aller zum UMS gehörenden Dokumente. |
16. | Festlegung und Lenkung von Abläufen und Tätigkeiten. |
17. | Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr. Erfassung von ggf. bereits aufgetretenen Vorfällen (ggf. Störfällen) und Notfällen. |
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durch: ---------------------------------------------------- bis: | |
18. | Dokumentation der durchzuführenden Arbeiten zur Überprüfung des UMS. |
19. | Definition und Messung der umweltrelevanten Arbeitsabläufe. |
20. | Überprüfung und Bewertung der Umsetzung von rechtlichen Verpflichtungen im Unternehmen. |
21. | Ergreifung von Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen bei Fehlentwicklungen. |
22. | Erstellung eines Verfahrens zur Lenkung von Aufzeichnungen. |
23. | Durchführung, Planung und Bewertung von Internen Audits. |
24. | Erstellung der Managementbewertung (Review). |
25. | Beantragung des Zertifizierungsvorhabens. |
26. | Durchführung des Zertifizierungsaudits durch Zertifizierungsunternehmen. |
Bestandsaufnahme bei der Einführung vom Umweltmanagement ISO 14001
Zu Beginn des Projektes sollte zunächst eine fundierte Bestandsaufnahme bzw. Ist-Analyse erfolgen. Dabei entscheiden Sie, welche bereits vorhandenen Elemente, Prozesse und ggf. Dokumentationen mit in das Umweltmanagement System ISO 14001 integriert werden und beim Aufbau des Systems berücksichtigt werden sollen. Die Bestandsaufnahme bzw. Umweltbetriebsprüfung muss dabei sehr gründlich und vollständig durchgeführt werden, da Lücken bei der Ist-Analyse meist bei der späteren Aufnahme deutlich zeit- und arbeitsaufwändiger nachgeholt werden müssen.
Umweltaspekte bei der Einführung vom Umweltmanagement ISO 14001
Bevor Sie das Umweltmanagement ISO 14001 überhaupt umgesetzen können, müssen Sie zunächst einmal für das Unternehmen bedeutende Umweltaspekte und die relevanten umweltrechtlichen Anforderungen erfassen. Dies geschieht mittels einer systematischen Bestandsaufnahme, der sogenannten Umweltprüfung. Für produzierende Gewerbe sind solche Umweltaspekte z.B. der Verbrauch von Rohstoffen, der Verkehr, Abfälle, die Biodiversität, oder eventuelle Bodenverunreinigungen. Bei Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor können auch indirekte Umweltaspekte, wie z.B. Investitionsentscheidungen, von Bedeutung sein. Nachdem die verantwortlichen Mitarbeiter die verschiedenen Umweltaspekte erfasst haben, können sie diese anschließend bewerten. So können die für das Unternehmen wirklich bedeutsamen Umweltaspekte aufgestellt werden. Bei der Ermittlung und Bewertung der direkten und indirekten Umweltaspekte werden unter festgelegten Kriterien die im Unternehmen vorhandenen Umweltaspekte so erfasst und bewertet, dass die bedeutenden Umweltaspekte herausgearbeitet und anschließend wenn möglich kontinuierlich verbessert werden. Die Beherrschung der identifizierten bedeutsamen Umweltaspekte bildet den Kern des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001.
Video: Was ist die Umweltmanagement Norm ISO 14001?
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Video: Was ist ein Prozess?
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Rechtlichte Verpflichtungen und Anforderungen bei der Einführung vom Umweltmanagement ISO 14001
Die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen, egal ob es die allgemeine Gesetzgebung oder spezielle Genehmigungen sind ist die zentrale Forderung eines Umweltmanagementsystems. Die Umsetzung erfolgt oftmals durch die Anwendung von Rechts- und Genehmigungskatastern. Eine regelmäßige Bewertung muss ebenfalls durchgeführt und nachweislich umgesetzt werden.
Umweltziele und Programme bei der Einführung Umweltmanagement ISO 14001
Das UM-System nach ISO 14001 beruht auf zwei Säulen. Einerseits werden Umweltziele sowie ein Aktionsplan, der das Vorgehen zur Erreichung der Umweltziele definiert, festgelegt. Basierend auf dieser ersten Säule des Umweltmanagement ISO 14001 entscheidet das Unternehmen, welche konkreten Verbesserungen es anstrebt. Die zweite Säule der Umweltmanagements ist die Planung und Durchführung der mit den bedeutenden Umweltaspekten verbundenen Tätigkeiten. Diese Tätigkeiten sollten so geplant und umgesetzt werden, dass keine vermeidbare Umweltverschmutzung entsteht. Außerdem muss der verantwortliche Mitarbeiter die Wirksamkeit der Tätigkeiten regelmäßig messen und überwachen. So können eventuelle Probleme rechtzeitig erkannt und abgestellt und die erreichte Leistung nachgewiesen werden. Um die bedeutenden Umweltaspekte zu verbessern, muss das Unternehmen umweltrelevante Ziele und Programme festlegen und bearbeiten. Hierzu müssen die jeweiligen Verantwortlichkeiten, Mittel und Termine in den Zielen und Programmen festgelegt werden.