Personen und Organisationen haben Wünsche und Bedürfnisse nach neuen Dingen, die erstellt,
oder aus bestehenden Dingen weiterentwickelt werden. Wir nennen solche Bedürfnisse
Anforderungen.
Dinge, die erstellt oder weiterentwickelt werden sollen, können sein:
Dem Kunden zur Verfügung gestellte Produkte
Dem Kunden zur Verfügung gestellte Dienstleistungen
Alle anderen Arbeitsergebnisse wie Geräte (Devices), Verfahren oder Werkzeuge, die
Personen und Organisationen helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichenZusammensetzungen oder Bestandteile von Produkten, Dienstleistungen oder anderen
Arbeitsergebnissen
Alle diese Dinge können als Systeme betrachtet werden. In diesem Lehrplan verwenden wir den
Begriff System, um alle Dinge zu bezeichnen, an die Stakeholder Anforderungen stellen.
Stakeholder sind Personen oder Organisationen, die die Anforderungen an ein System
beeinflussen oder die von diesem System betroffen sind.
Das Ziel von RE ist es, Anforderungen an Systeme so zu spezifizieren und zu verwalten, dass die
implementierten und bereitgestellten Systeme die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder
erfüllen.
Arten von Anforderungen
Im RE unterscheiden wir zwischen drei Arten von Anforderungen [Glin2020]:
Funktionale Anforderungen betreffen ein Ergebnis oder Verhalten, das durch eine
Funktion eines Systems bereitgestellt werden soll. Dazu gehören Anforderungen an
Daten oder die Interaktion eines Systems mit seiner Umgebung.Qualitätsanforderungen beziehen sich auf Qualitätsaspekte, die nicht durch funktionale
Anforderungen abgedeckt sind, wie z.B. Leistung (Performance), Verfügbarkeit,
Sicherheit oder Zuverlässigkeit.Constraints (Randbedingungen) sind Anforderungen, die den Lösungsraum über das
hinaus begrenzen, was zur Erfüllung der gegebenen funktionalen Anforderungen und
Qualitätsanforderungen notwendig ist.
Übung: Nimm einen Gegenstand aus dem Büro und definiere zwei funktionale, zwei Qualitätsanforderungen und zwei Randbedingungen. Begründe die Zuordnung.