RE kann auf Anforderungen an jede Art von System angewendet werden. Der dominierende
Anwendungsfall für RE sind heutzutage jedoch Systeme, in denen Software eine wesentliche
Rolle spielt. Solche Systeme bestehen in der Regel aus Softwarekomponenten, physischen
Elementen und organisatorischen Elementen.
Wir unterscheiden zwischen folgenden Anforderungsarten:
Die Anforderungsarten nach IREB (International Requirements Engineering Board) sind in verschiedene Kategorien unterteilt, um die unterschiedlichen Aspekte von Anforderungen zu strukturieren. Hier sind die wichtigsten Anforderungsarten:
1. Funktionale Anforderungen
Beschreiben, was das System tun soll. Sie definieren spezifische Funktionen, die das System bereitstellen muss, z.B. „Das System muss Benutzeranmeldungen ermöglichen.“
2. Qualitätsanforderungen
Beziehen sich auf die Qualität und die Eigenschaften des Systems. Dazu gehören Aspekte wie Leistung, Sicherheit, Usability und Zuverlässigkeit. Beispiel: „Das System muss innerhalb von 2 Sekunden auf Benutzeranfragen reagieren.“
3. Randbedingungen
Beschreiben die Rahmenbedingungen, unter denen das System betrieben werden muss. Dazu gehören technische, rechtliche oder betriebliche Vorgaben. Beispiel: „Das System muss auf den Betriebssystemen Windows und Linux laufen.“
4. Stakeholder-Anforderungen
Diese Anforderungen spiegeln die Bedürfnisse und Erwartungen der Stakeholder wider. Sie können sowohl funktionale als auch nicht-funktionale Aspekte umfassen. Beispiel: „Die Benutzer wünschen sich eine intuitive Benutzeroberfläche.“
5. Systemanforderungen
Diese Anforderungen beziehen sich auf die spezifischen Eigenschaften und Funktionen des Systems als Ganzes. Sie können sowohl funktionale als auch nicht-funktionale Anforderungen umfassen.
6. Geschäftsanforderungen
Beschreiben die Ziele und Bedürfnisse des Unternehmens, die durch das System unterstützt werden sollen. Beispiel: „Das System soll die Effizienz der internen Prozesse um 20 % steigern.“