Lerneinheit: QFD-Prozess 15'

Quality Function Deployment (QFD) ist eine Methode der Qualitätssicherung, die darauf abzielt, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die den Kundenanforderungen entsprechen. Der Prozess wurde in den 1960er-Jahren von Yōji Akao in Japan entwickelt¹.

Der QFD-Prozess umfasst mehrere Schritte:

1. Erfassung der Kundenanforderungen: Identifizierung und Sammlung der Wünsche und Bedürfnisse der Kunden.

2. Übersetzung in technische Anforderungen: Umwandlung dieser Kundenanforderungen in spezifische technische Merkmale und Funktionen.

3. Priorisierung und Gewichtung: Bewertung und Gewichtung der Anforderungen, um die wichtigsten Merkmale zu identifizieren.

4. Erstellung des House of Quality: Visualisierung der Beziehungen zwischen Kundenanforderungen und technischen Merkmalen in einer Matrix, die als “House of Quality” bekannt ist².

QFD wird häufig in der Produktentwicklung und im Qualitätsmanagement eingesetzt, um sicherzustellen, dass die entwickelten Produkte den Erwartungen der Kunden entsprechen und wettbewerbsfähig sind

Beispiel:

Beispiel für den QFD-Prozess, angewendet auf die Entwicklung eines neuen Smartphones:

1. Erfassung der Kundenanforderungen:

   • Lange Akkulaufzeit

   • Hochwertige Kamera

   • Schnelle Leistung

   • Robustes Design

   • Benutzerfreundliche Software

2. Übersetzung in technische Anforderungen:

   • Batterie mit hoher Kapazität (z.B. 5000 mAh)

   • Kamera mit hoher Auflösung (z.B. 108 MP)

   • Leistungsstarker Prozessor (z.B. Snapdragon 888)

   • Gehäuse aus widerstandsfähigen Materialien (z.B. Gorilla Glass)

   • Intuitive Benutzeroberfläche (z.B. benutzerfreundliches Betriebssystem)

3. Priorisierung und Gewichtung:

   • Lange Akkulaufzeit: 30%

   • Hochwertige Kamera: 25%

   • Schnelle Leistung: 20%

   • Robustes Design: 15%

   • Benutzerfreundliche Software: 10%

4. Erstellung des House of Quality:

   • In der Matrix werden die Kundenanforderungen (z.B. lange Akkulaufzeit) auf der linken Seite aufgelistet und die technischen Anforderungen (z.B. Batterie mit hoher Kapazität) oben. Die Beziehungen zwischen diesen Anforderungen werden in der Matrix bewertet (z.B. starke Beziehung, schwache Beziehung).

Durch diesen Prozess kann das Entwicklungsteam sicherstellen, dass das neue Smartphone die wichtigsten Kundenanforderungen erfüllt und wettbewerbsfähig ist.

Vorteile:

Quality Function Deployment (QFD) bietet eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere in der Produktentwicklung und im Qualitätsmanagement:

1. Kundenzufriedenheit: QFD stellt sicher, dass die Produkte und Dienstleistungen den Kundenanforderungen entsprechen oder diese sogar übertreffen, was zu höherer Kundenzufriedenheit führt¹.

2. Reduzierte Entwicklungskosten und -zeiten: Durch die frühzeitige Berücksichtigung der Kundenanforderungen können unnötige Änderungen und Nacharbeiten vermieden werden, was die Entwicklungskosten und -zeiten reduziert².

3. Verbesserte Kommunikation: QFD fördert die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen, da alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Kundenanforderungen und technischen Spezifikationen entwickeln³.

4. Klarheit und Struktur: Die Methode bietet eine klare und strukturierte Darstellung der Anforderungen und deren Beziehungen zu technischen Merkmalen, was die Entscheidungsfindung erleichtert⁴.

5. Wettbewerbsvorteil: Durch die systematische Analyse und Umsetzung der Kundenanforderungen können Unternehmen Produkte entwickeln, die sich von der Konkurrenz abheben und besser am Markt positioniert sind⁵.

6. Identifikation von Innovationspotenzialen: QFD hilft dabei, neue Möglichkeiten und Innovationen zu identifizieren, die den Kunden einen zusätzlichen Nutzen bieten können².

Diese Vorteile machen QFD zu einem wertvollen Werkzeug für Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich verbessern und wettbewerbsfähig bleiben möchten.