Lerneinheit: Architekturdomänen kennen und verstehen
In der Enterprise-Architektur gibt es verschiedene Architekturdomänen, die jeweils unterschiedliche Aspekte der IT- und Geschäftslandschaft eines Unternehmens abdecken. Hier sind die wichtigsten Architekturdomänen und ihre Erläuterungen:
1. Geschäftsarchitektur (Business Architecture)
Definition: Die Geschäftsarchitektur beschreibt die Geschäftsstrategie, -prozesse und -organisation eines Unternehmens.
Komponenten:
Geschäftsprozesse: Detaillierte Beschreibung der Abläufe und Aktivitäten, die zur Erreichung der Geschäftsziele erforderlich sind.
Organisationsstruktur: Darstellung der Hierarchie und Rollen innerhalb des Unternehmens.
Geschäftsstrategie: Langfristige Ziele und Pläne des Unternehmens.
Ziele:
Optimierung der Geschäftsprozesse.
Unterstützung der Geschäftsstrategie durch IT-Systeme.
Verbesserung der Effizienz und Effektivität der Geschäftsabläufe.
2. Informationsarchitektur (Information Architecture)
Definition: Die Informationsarchitektur befasst sich mit der Strukturierung, Verwaltung und Nutzung von Daten und Informationen innerhalb des Unternehmens.
Komponenten:
Datenmodelle: Strukturierung der Daten in logische und physische Modelle.
Datenflüsse: Beschreibung der Wege, auf denen Daten innerhalb des Unternehmens fließen.
Datenmanagement: Richtlinien und Verfahren zur Verwaltung und Sicherung von Daten.
Ziele:
Sicherstellung der Datenqualität und -konsistenz.
Verbesserung der Datenverfügbarkeit und -zugänglichkeit.
Unterstützung der Entscheidungsfindung durch hochwertige Daten.
3. Anwendungsarchitektur (Application Architecture)
Definition: Die Anwendungsarchitektur beschreibt die Struktur und Interaktionen der Anwendungen, die die Geschäftsprozesse unterstützen.
Komponenten:
Anwendungsportfolio: Sammlung aller Anwendungen, die im Unternehmen verwendet werden.
Schnittstellen: Definition der Kommunikationswege zwischen den Anwendungen.
Anwendungsintegration: Methoden und Technologien zur Integration der Anwendungen.
Ziele:
Optimierung der Anwendungslandschaft.
Verbesserung der Interoperabilität zwischen Anwendungen.
Reduzierung von Redundanzen und Verbesserung der Effizienz.
4. Technologiearchitektur (Technology Architecture)
Definition: Die Technologiearchitektur umfasst die IT-Infrastruktur und Technologien, die zur Unterstützung der Geschäftsprozesse und Anwendungen erforderlich sind.
Komponenten:
Hardware: Server, Netzwerke, Speicher und andere physische Komponenten.
Software: Betriebssysteme, Middleware, Datenbanken und Anwendungen.
Netzwerk: Kommunikationsinfrastruktur und Protokolle.
Ziele:
Sicherstellung der Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit der IT-Infrastruktur.
Verbesserung der IT-Sicherheit und -Compliance.
Unterstützung der Geschäfts- und Anwendungsarchitektur durch geeignete Technologien.
5. Sicherheitsarchitektur (Security Architecture)
Definition: Die Sicherheitsarchitektur befasst sich mit den Maßnahmen und Richtlinien zum Schutz der IT-Systeme und Daten vor Bedrohungen und Angriffen.
Komponenten:
Sicherheitsrichtlinien: Vorgaben und Standards zur Sicherstellung der IT-Sicherheit.
Sicherheitsmaßnahmen: Technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz der IT-Systeme.
Risikomanagement: Identifizierung und Bewertung von Sicherheitsrisiken.
Ziele:
Schutz der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten.
Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.
Minimierung von Sicherheitsrisiken und -vorfällen.
6. Integrationsarchitektur (Integration Architecture)
Definition: Die Integrationsarchitektur beschreibt die Methoden und Technologien zur Integration von Systemen und Anwendungen innerhalb des Unternehmens.
Komponenten:
Integrationsplattformen: Technologien und Tools zur Unterstützung der Systemintegration.
Middleware: Software, die die Kommunikation und Datenverwaltung zwischen verschiedenen Anwendungen erleichtert.
API-Management: Verwaltung und Sicherung von Schnittstellen und APIs.
Ziele:
Sicherstellung der nahtlosen Integration von Systemen und Anwendungen.
Verbesserung der Datenflüsse und -konsistenz.
Reduzierung der Integrationskosten und -komplexität.
Zusammenfassung
Diese Architekturdomänen sind eng miteinander verknüpft und bilden zusammen eine umfassende Enterprise-Architektur, die die Geschäftsprozesse und IT-Systeme eines Unternehmens optimal unterstützt. Jede Domäne hat spezifische Ziele und Komponenten, die zur Erreichung der Gesamtziele des Unternehmens beitragen.