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Standardsoftware vs Individualsoftware (Integrierte operative Systeme)

Standardsoftware vs Individualsoftware (Integrierte operative Systeme)

Standardsoftware vs Individualsoftware (Integrierte operative Systeme)

Ziele dieser Lerneinheit

  • Du kennst den Begriff Standard- und Branchensoftware und kannst die Vor- und Nachteile im Einsatz von Standard- und Branchensoftware in eigenen Worten erklären.

  • Ebenso kennst Du die Vor und Nachteile von Individualsoftware und kannst den Einsatzzweck selbstständig erläutern.

Softwarearten und Unternehmenssichten

Softwarearten

Unternehmenssichten

Auf der mittleren Ebene (Managementebene) können Programme zur Unterstützung des Managements eingesetzt werden, die Management-Support-Systeme MSS. Sie bestehen aus zwei Teilkomponenten:

Management Information System (MIS):

Hierbei handelt es sich um EDV-gestützte Systeme, die Managern verschiedener Hierarchieebenen erlauben, detaillierte und verdichtete Informationen aus der Datenbasis zu extrahieren. Unter dem Begriff MIS können Sie sich ein ganzheitliches Informationssystem vorstellen. Erwartungen an ein MIS sind – Lieferung aufgabengerechter Informationsinhalte und – benutzergerechte, dem Stil des Managements entsprechende Präsentation der Daten, Bedienerfreundlichkeit.

 

Decision Support System (DSS):

Ein DSS dient der Unterstützung taktischer und strategischer Unternehmensentscheide. Einem DSS stehen die Daten i. d. R. in aggregierter Form zur Verfügung. Es werden unterschiedlichste Techniken u. a. aus den Bereichen Statistik, Data Mining und Operations Research verwendet. Mögliche Anwendungsgebiete für eine Bank sind: Portfoliomanagement, Bonitätsprüfung etc.

Auf der obersten Ebene (Strategieebene) sind Programme zur Information und Entscheidungsfindung der Führungskräfte des Unternehmens. Ein Beispiel für eine Unternehmenssoftware dieser Ebene ist:

Executive Information System (EIS):

Ein EIS ist eine Anwendung, die speziell für die Verwendung durch das Topmanagement eines Unternehmens entwickelt wird. Merkmale sind:

  • einfache Benutzerführung und grafische Präsentation (intuitiv benutzbare und individuell angepasste Benutzeroberfläche) und

  • hochaggregierte und summierte Unternehmensdaten.

Programme der oberen Ebenen werden auch als Business Intelligence (BI) bezeichnet. Es sind Verfahren und Prozesse zur systematischen Analyse (Sammlung, Auswertung und Darstellung) von Daten, die für die Unternehmensführung wichtige Entscheidungsgrundlagen darstellen

Softwareklassifizierung

Standardsoftware

Als Standardsoftware werden Softwaresysteme verstanden, die einen klar definierten Anwendungsbereich abdecken und als vorgefertigte Produkte erworben werden können. Im Gegensatz dazu wird Individualsoftware gezielt für den Einsatz bei einem Kunden bzw. Unternehmen entwickelt. Gelegentlich wird noch zwischen Standardanwendungssoftware und Standardsystemsoftware unterschieden; im Bereich der Systemsoftware ist allerdings der Einsatz von Standardsoftware so üblich, dass dieser Begriff kaum verwendet und auf diese Unterscheidung meist verzichtet wird.

Branchensoftware

Branchensoftware fällt in die Kategorie Standardsoftware.

Branchenapplikationen sind Anwendungsprogramme, die für Standardfunktionen in einem Unternehmen genutzt werden können und im Gegensatz zu funktionsübergreifender oder funktionsbezogener Standardsoftware auf spezielle Marktsegmente abgestimmt sind.

Etliche Branchenlösungen sind für hunderte oder tausende von Kunden geschriebene Programme, andere hingegen werden nur bei deutlich weniger oder gar nur in vereinzelten Unternehmen eingesetzt. Vielfach werden auch Individuallösungen, die zunächst für einen einzigen Kunden erstellt wurden, anschließend zur Nachnutzung angeboten und als Branchenlösung vermarktet. In solchen Fällen ist eine Einordnung in die Kategorie Standardsoftware auch nur sehr eingeschränkt zutreffend.

Anbieter von Branchensoftware werden als Nischenanbieter bezeichnet und deren Software demnach als Nischensoftware. Diese Software gibt es bereits für fast alle Branchen (von der Automobilindustrie, über Handwerk und Bausoftware bis zum Gesundheitswesen).

Vor- & Nachteile von Standardsoftware

In erster Linie ist Standardsoftware in der Anschaffung kostengünstig und steht sehr schnell zur Verfügung, da diese bereits im Vorfeld unternehmensübergreifend entwickelt wird und die Kosten durch eine größere Kundenzahl relativiert wird. In der wird von den Herstellern versucht, mit einer Software den gesamten Bedarf einer Branche abzudecken. Hierdurch wird ein relativ breiter Funktionsumfang gewährleistet.

Der notwendige Aufwand für die Einführung ist für die Unternehmen ein Nachteil. In der Regel passt die Software aufgrund der Orientierung an universalen Unternehmensstrukturen nicht nahtlos in ein bestehendes Unternehmen. Dies wird oftmals zum Anlass genommen, die Geschäftsprozesse an Industriestandards anzupassen. Darüber hinaus wird oft neue Hardware angeschafft und die Mitarbeiter müssen meist auf ein neues System umgeschult werden.

Globale Unternehmen profitieren von den wechselbaren Sprachoptionen, die bei der Software verfügbar sind.

Des Weiteren wird Standardsoftware vom Hersteller ständig weiterentwickelt. Dadurch sind die Unternehmen auf dem aktuellsten, gerade im Hinblick auf Gesetzesänderungen, die beispielsweise geänderte Vorgehensweisen in der Buchhaltung erfordern. Andererseits entsteht hiermit eine Abhängigkeit gegenüber dem Softwarehersteller.

SAP erwirtschaftet ca. 40% ihres Umsatzes nur mit der Softwarewartung.

 

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Individualentwicklung

Individualsoftware (auch Individuallösung) ist ein Begriff der Informationstechnik, welcher eine individuell, d. h. für einen bestimmten Anwender angefertigte Anwendungssoftware bezeichnet.[1][2] Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie maßgeschneidert gemäß den Anforderungen eines einzelnen Auftraggebers erstellt wird – im Gegensatz zu Standardsoftware, die für eine größere Menge (potenzieller, zum Teil noch unbekannter) Anwender entwickelt wird.

Individualsoftware wird entweder von den Softwareentwicklern eines Unternehmens oder einer Institution, ggf. auch von Privatanwendern, erstellt oder bei einem externen Dienstleister für Softwareentwicklung in Auftrag gegeben. Eine Mischform aus beiden ist, wenn für spezielle Aufgabenstellungen („Spezialisten“) oder zum Ausgleich fehlender Entwicklungskapazitäten externe Dienstleister für das Projekt beauftragt werden. Typische Anwender von Individualsoftware sind Einrichtungen, die spezifische Anforderungen an ihre Software haben, für die keine exakt passenden marktgängigen Softwareprodukte verfügbar sind.

Vor- & Nachteile von Individualsoftware

Für Individualsoftware wird weitaus mehr Budget benötigt als für Standardsoftware, da die Entwicklung individuell auf ein Unternehmen maßgeschnitten wird. Dafür muss sich das Unternehmen nicht anpassen, die bestehende Struktur kann als Basis für die Entwicklung verwendet werden. Somit ist eine nahtlose Einführung im Austausch alter Software gewährleistet, sofern dabei kein unvorhergesehenes Problem auftritt.

Die Individualsoftware ist perfekt auf das Unternehmen zugeschnitten und ermöglicht dadurch ein effizientes Arbeiten.

Mit einem eigenen Entwicklerteam macht sich das Unternehmen unabhängig von den Standardsoftwareherstellern.

Wenn sich die Entwickler im eigenen Hause befinden, müssen diese permanent unterhalten werden. Sie sind in der Arbeitsstärke weniger flexibel, was bei Änderungen Problem verursachen kann.

Sourcingstrategien

Make or buy Entscheidung

- Quelle: compendio Verlag

- Quelle: youtoube

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