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Lerneinheit: Risiko und Risikomanagement

Lerneinheit: Risiko und Risikomanagement

Was ist ein Risiko?

Ein Risiko ist die Möglichkeit, dass ein Ereignis oder eine Handlung zu einem unerwünschten Ergebnis führt. Es ist oft mit Unsicherheit, Gefahr, Bedrohung oder Verlust verbunden1.

In verschiedenen Fachgebieten kann der Begriff unterschiedlich definiert sein. Zum Beispiel in der Wirtschaftswissenschaft bezieht sich Risiko auf die Wahrscheinlichkeit, dass eine Investition oder Entscheidung zu Verlusten führt2. In der Gesundheitswissenschaft kann es die Wahrscheinlichkeit einer Krankheit oder eines negativen Gesundheitsergebnisses bedeuten1.

 

Unternehmensaspekt

Risikomanagement hilft Unternehmen, bewusst mit Chancen und Risiken umzugehen und so die avisierten Ziele auch zu erreichen - auch wenn im Firmenalltag nicht immer alles rund läuft. Analyse.

Im Grundsatz bedeutet Risikomanagement die kontinuierliche Beurteilung und Einschätzung von Ereignissen, Handlungen und Entwicklungen, die eine Unternehmung hindern könnten, die Zielsetzungen zu erreichen und die Strategie erfolgreich umzusetzen.

Grundsätzlich wird zwischen strategischen (Corporate Risk Management) und operativem Risikomanagement unterschieden. Dabei schliesst das Corporate Risk Management die Lücke zwischen den Ebenen Unternehmensstrategie und operativem Risikomanagement.

Im Corporate Risk Management werden alle unternehmerischen Risiken analysiert, beurteilt und gesteuert, die aus dem Umfeld von Führung, Organisation, Markt, Umwelt, den Geschäftsprozessen, den Finanzen, Personalwesen, IT etc. entstehen können. Hauptfokus liegt auf der Erfüllung der Unternehmensstrategie. In der Regel wird dabei der Top-Down-Ansatz gewählt, eine Worst-Case-Szenario-Analyse durchgeführt und üblicherweise in ein Risikoprofil gemünzt.

 

Im operativen Risikomanagement werden das Unternehmen und dessen Geschäftsabläufe systematisch und laufend auf ihr Risikopotential analysiert. Im Fokus stehen dabei Einzelrisiken.

 

Wichtig ist, dass der Risikomanagementprozess stets als Regelkreis verstanden wird, bei dem die Ergebnisse des operativen Risikomanagements wiederum in die Ziele des strategischen Risikomanagements einfliessen.

Was ist Risikomanagement im operativen Sinn?

Risikomanagement ist der Prozess der Identifizierung, Bewertung und Priorisierung von Risiken, gefolgt von der koordinierten und wirtschaftlichen Anwendung von Ressourcen, um die Wahrscheinlichkeit oder die Auswirkungen unerwünschter Ereignisse zu minimieren, zu überwachen und zu kontrollieren12.

Es umfasst mehrere Schritte:

  1. Risikoidentifikation: Erkennen potenzieller Risiken.

  2. Risikoanalyse: Bewertung der Wahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkungen dieser Risiken.

  3. Risikobewertung: Priorisierung der Risiken basierend auf ihrer Bedeutung.

  4. Risikobewältigung: Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen zur Risikominderung.

  5. Risikokontrolle: Überwachung und Anpassung der Maßnahmen bei Bedarf12.

Risikomanagement ist in vielen Bereichen wichtig, darunter Unternehmen, Projektmanagement und Gesundheitswesen. Es hilft, potenzielle Bedrohungen zu erkennen und zu bewältigen, um die Ziele und den Erfolg einer Organisation oder eines Projekts zu sichern2.

Strategien zur Risikobewältigung

Es gibt verschiedene Strategien zur Risikobewältigung, die je nach Art des Risikos und den spezifischen Umständen angewendet werden können. Hier sind einige der Hauptstrategien:

  1. Risikovermeidung: Diese Strategie zielt darauf ab, Aktivitäten oder Bedingungen zu eliminieren, die ein potenzielles Risiko darstellen könnten. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen entscheiden, nicht in einem politisch instabilen Land zu investieren[1].

  2. Risikominderung: Hierbei werden Maßnahmen ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Risikos oder dessen Auswirkungen zu reduzieren. Ein Beispiel ist die Installation von Feueralarmen und Sprinklersystemen, um das Risiko eines Brandschadens zu minimieren[1].

  3. Risikoüberwälzung: Diese Strategie beinhaltet die Übertragung des Risikos oder der Folgen eines Risikos an eine dritte Partei, wie z.B. durch den Abschluss einer Versicherung[1].

  4. Risikoakzeptanz: In manchen Fällen kann entschieden werden, das Risiko zu akzeptieren, wenn die Kosten für die Risikobewältigung höher sind als die potenziellen Schäden oder wenn das Risiko als beherrschbar gilt[1].

  5. Risikoteilung: Diese Strategie beinhaltet die Aufteilung des Risikos zwischen mehreren Parteien, um die potenziellen Folgen für jede Partei zu reduzieren. Ein Beispiel hierfür wäre ein Joint Venture zwischen Unternehmen[1].

Diese Strategien können je nach Situation kombiniert und angepasst werden. Möchtest du mehr über eine spezifische Strategie erfahren oder hast du ein konkretes Risiko im Kopf, für das du eine Lösung suchst?

 

References

[1] Welche Risikobewältigungsstrategien gibt es? - Governance Risk Compliance

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