Lerneinheit: Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung
Die Kostenvergleichsrechnung ist ein Verfahren der statischen Investitionsrechnung, das verwendet wird, um die Kosten verschiedener Investitionsprojekte zu vergleichen. Hier sind die Hauptaspekte der Kostenvergleichsrechnung:
Arten der Kostenvergleichsrechnung
Periodenkostenvergleich:
Hier werden die Kosten verschiedener Investitionsalternativen auf Basis der durchschnittlichen Kosten pro Jahr verglichen. Dies umfasst alle relevanten Kosten wie Anschaffungskosten, Betriebskosten, Wartungskosten und kalkulatorische Zinsen[1].
Stückkostenvergleich:
Bei dieser Methode werden die durchschnittlichen Kosten pro Stück oder pro Leistungseinheit verglichen. Dies ist besonders nützlich, wenn die Produktionsmengen der Investitionsalternativen unterschiedlich sind[2].
Beispiel für den Periodenkostenvergleich
Angenommen, ein Unternehmen möchte zwischen zwei Maschinen wählen:
Maschine A:
Anschaffungskosten: 400.000 €
Jährliche Fixkosten: 20.000 €
Monatliche Wartungskosten: 1.000 €
Kalkulatorischer Zinssatz: 10 %
Maschine B:
Anschaffungskosten: 500.000 €
Jährliche Fixkosten: 10.000 €
Monatliche Wartungskosten: 800 €
Kalkulatorischer Zinssatz: 10 %
Die jährlichen Gesamtkosten würden wie folgt berechnet:
Maschine A:
Abschreibungen: 80.000 €
Jährliche Fixkosten: 20.000 €
Wartungskosten: 12.000 €
Kalkulatorische Zinsen: 20.000 €
Gesamtkosten: 132.000 €
Maschine B:
Abschreibungen: 100.000 €
Jährliche Fixkosten: 10.000 €
Wartungskosten: 9.600 €
Kalkulatorische Zinsen: 25.000 €
Gesamtkosten: 144.600 €
In diesem Beispiel wäre Maschine A die kostengünstigere Wahl[1].
Vorteile und Nachteile
Vorteile:
Einfach und schnell durchzuführen.
Gut geeignet für eine erste grobe Abschätzung der Kosten.
Nachteile:
Berücksichtigt nur die Kosten, nicht die Erlöse.
Ignoriert zeitliche Veränderungen der Kosten und Erlöse.
Kann zu ungenauen Ergebnissen führen, wenn die Produktionsmengen variieren[2].
Die Kostenvergleichsrechnung ist ein nützliches Werkzeug, um Investitionsentscheidungen zu treffen, sollte aber idealerweise mit anderen Methoden kombiniert werden, um eine umfassendere Analyse zu ermöglichen.
Möchtest du mehr über ein spezifisches Beispiel oder eine andere Methode der Investitionsrechnung erfahren?
[1]: Kostenvergleichsrechnung - Studyflix [2]: Kostenvergleichsrechnung - BWL-Lexikon
References
[1] Kostenvergleichsrechnung · Formel + Beispiel · [mit Video] - Studyflix
[2] Kostenvergleichsrechnung » Definition, Erklärung & Beispiele + Übungsfragen
Die Gewinnvergleichsrechnung ist ein Verfahren der statischen Investitionsrechnung, das verwendet wird, um verschiedene Investitionsalternativen anhand ihres durchschnittlichen jährlichen Gewinns zu bewerten. Hier sind die Hauptaspekte der Gewinnvergleichsrechnung:
Funktionsweise der Gewinnvergleichsrechnung
Berechnung der Erlöse:
Zunächst werden die Erlöse ermittelt, die sich aus der Investition ergeben. Dies geschieht durch Multiplikation des Verkaufspreises pro Stück mit der produzierten Menge[1].
Ermittlung der Kosten:
Anschließend werden die Kosten berechnet, die direkt der Investition zugeordnet werden können. Dazu gehören Anschaffungskosten, Betriebskosten, Wartungskosten und kalkulatorische Zinsen[2].
Berechnung des Gewinns:
Der Gewinn wird ermittelt, indem die Kosten von den Erlösen abgezogen werden. Die Formel lautet: $ \text{Gewinn} = \text{Erlöse} - \text{Kosten} $
Beispiel
Angenommen, ein Unternehmen möchte zwischen zwei Maschinen wählen:
Maschine A:
Anschaffungskosten: 400.000 €
Jährliche Fixkosten: 20.000 €
Monatliche Wartungskosten: 1.000 €
Kalkulatorischer Zinssatz: 10 %
Stückerlös: 0,70 €
Produktionsmenge: 500.000 Stück
Maschine B:
Anschaffungskosten: 500.000 €
Jährliche Fixkosten: 10.000 €
Monatliche Wartungskosten: 800 €
Kalkulatorischer Zinssatz: 10 %
Stückerlös: 0,90 €
Produktionsmenge: 500.000 Stück
Die jährlichen Gewinne würden wie folgt berechnet:
Maschine A:
Erlöse: ( 500.000 Stück * 0,70 € = 350.000 € )
Kosten: ( 84.000 € ) (Abschreibungen) + ( 12.000 € ) (Wartung) + ( 21.000 € ) (Zinsen) + ( 20.000 € ) (Fixkosten) = ( 137.000 € )
Gewinn: 213.000 €
Maschine B:
Erlöse: ( 500.000 Stück * 0,90 € = 450.000 € )
Kosten: ( 102.000 € ) (Abschreibungen) + ( 9.600 € ) (Wartung) + ( 25.500 € ) (Zinsen) + ( 10.000 € ) (Fixkosten) = ( 147.100 € )
Gewinn: 302.900 €
In diesem Beispiel wäre Maschine B die bessere Wahl, da sie einen höheren durchschnittlichen Gewinn verspricht[1][2].
Vorteile und Nachteile
Vorteile:
Berücksichtigt sowohl Kosten als auch Erlöse.
Einfach und schnell durchzuführen.
Nachteile:
Beruht auf Schätzungen und Annahmen.
Ignoriert zeitliche Veränderungen der Kosten und Erlöse.
Die Gewinnvergleichsrechnung ist ein nützliches Werkzeug, um Investitionsentscheidungen zu treffen, sollte aber idealerweise mit anderen Methoden kombiniert werden, um eine umfassendere Analyse zu ermöglichen.
Möchtest du mehr über ein spezifisches Beispiel oder eine andere Methode der Investitionsrechnung erfahren?
[1]: Gewinnvergleichsrechnung - Studyflix [2]: Gewinnvergleichsrechnung - BWL-Lexikon
References
[1] Gewinnvergleichsrechnung · einfach erklärt · [mit Video] - Studyflix
[2] Gewinnvergleichsrechnung » Definition, Erklärung & Beispiele + Übungsfragen