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Lerneinheit: Strukturierter Kriterienkatalog

Lerneinheit: Strukturierter Kriterienkatalog

Ein strukturierter Kriterienkatalog ist ein systematisches Werkzeug, das verwendet wird, um verschiedene Optionen oder Alternativen anhand festgelegter Kriterien zu bewerten und zu vergleichen. Hier sind die Schritte zur Erstellung eines strukturierten Kriterienkatalogs:

  1. Zieldefinition:

    • Bestimme das Ziel oder den Zweck des Kriterienkatalogs. Was soll bewertet oder entschieden werden?

  2. Kriterien festlegen:

    • Identifiziere die relevanten Kriterien, die für die Bewertung wichtig sind. Diese können qualitativ (z.B. Benutzerfreundlichkeit) oder quantitativ (z.B. Kosten) sein.

  3. Gewichtung der Kriterien:

    • Weise jedem Kriterium eine Gewichtung zu, die seine relative Bedeutung widerspiegelt. Dies kann durch eine Skala (z.B. 1-5) oder prozentuale Gewichtung erfolgen.

  4. Bewertungsskala definieren:

    • Lege eine Skala fest, auf der die Optionen bewertet werden sollen (z.B. 1-10, wobei 1 schlecht und 10 hervorragend ist).

  5. Optionen bewerten:

    • Bewerte jede Option anhand der festgelegten Kriterien und der definierten Skala.

  6. Gesamtbewertung berechnen:

    • Multipliziere die Bewertung jeder Option mit der Gewichtung des jeweiligen Kriteriums und summiere die Ergebnisse, um eine Gesamtbewertung für jede Option zu erhalten.

  7. Analyse und Entscheidung:

    • Analysiere die Gesamtbewertungen und entscheide, welche Option am besten den festgelegten Kriterien entspricht.

Beispiel für einen Kriterienkatalog zur Auswahl eines neuen Software-Tools:

  1. Ziel: Auswahl eines neuen Projektmanagement-Tools.

  2. Kriterien:

    • Benutzerfreundlichkeit (Gewichtung: 30%)

    • Kosten (Gewichtung: 20%)

    • Funktionsumfang (Gewichtung: 25%)

    • Integrationsmöglichkeiten (Gewichtung: 15%)

    • Kundensupport (Gewichtung: 10%)

  3. Bewertungsskala: 1-10

  4. Optionen bewerten:

    • Tool A: Benutzerfreundlichkeit (8), Kosten (7), Funktionsumfang (9), Integrationsmöglichkeiten (6), Kundensupport (8)

    • Tool B: Benutzerfreundlichkeit (7), Kosten (9), Funktionsumfang (8), Integrationsmöglichkeiten (7), Kundensupport (7)

  5. Gesamtbewertung berechnen:

    • Tool A: (80.3) + (70.2) + (90.25) + (60.15) + (8*0.1) = 7.65

    • Tool B: (70.3) + (90.2) + (80.25) + (70.15) + (7*0.1) = 7.55

  6. Analyse und Entscheidung:

    • Tool A hat eine höhere Gesamtbewertung und wird daher bevorzugt.

Ein strukturierter Kriterienkatalog hilft dabei, Entscheidungen objektiv und nachvollziehbar zu treffen.

 

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