Lagerstufen
Wir unterscheiden 3 Lagerstufen:
Eingangslager Es fängt den Güterzufluss aus der Umwelt auf. Funktion: Anfang des Produktionsprozesses.
Zwischenlager Entsteht während des Fertigungsprozesses; Puffer zwschen den einzelnen Fertigungsstufen. Die Grösse hängt von der Ablaufplanung ab. Funktion: Produktion.
Fertigwarenlager Nach Beendigung des Produktionsprozesses nimmt es die Differenz zwischen Produktions- und Absatzmenge auf. Funktion: Marketing, physische Distribution.
Man darf Lager nicht zusammenfassen, da sie unterschiedliche Funktionen haben. Unterschiedliche Lagerfunktionen: Vorrat, Veredelung, Wertsteigerung, Sicherheit.
Wareneingangslager
Das Wareneingangslager ist der Teil des Betriebes in dem die gelieferten Waren vom Anlieferer übernommen werden. Bei der Warenannahme finden Kontrollen statt. Da das Wareneingangslager in der Regel ein Sperrlager ist, kann keine Ware direkt aus dem Eingang angefordert werden. Erst wenn alle Eingangskontrollen erfolgreich sind, wird die Ware in den verwendbaren Lagerbestand eingebucht und für den weiteren Verbleib freigegeben.
Zwischenlager
Zwischenlager werden dann erforderlich, wenn die Fertigungskapazitäten der aufein-ander Bezogenen Fertigungsstufen nicht vollständig aufeinander abgestimmt sind. Ist z. B. der Ausstoß einer Fertigungsstufe größer als der unmittelbare Bedarf der nachfolgenden Stufe, dann müssen diese Teilfertigerzeugnisse zwischengelagert werden; im umgekehrten Falle muß die fehlende Menge ggf. über fremdbezogene Montageteile abgedeckt werden. Zu den Zwischenlager zählen auch solche Lager, in denen sich qualitative Veränderungen an den eingelagerten Gütern vollziehen (Reifeprozesse); die Lagerhaltung ist hier ein Teil des Fertigungsprozesses. Nach Erreichung eines bestimmten Reifegrades werden die Güter der nächsten Fertigungsstufe bereitgestellt. Als typische Beispiele sind hier zu nennen: Gärprozesse in der Bier-, Wein-, Sektproduktion; Lagerung von Hölzern. Zwischenlager sind auf allen Stufen des Fertigungsprozesses zu finden; sie laufen in zeitlicher Parallelität dazu.
verbinden die einzelnen Produktionsstufen und gleichen Disparitäten zwischen Fertigungskapazität einer Vorstufe und Materialbedarf der Nachstufe aus. Bei —Fliessfertigung sind —Pufferlager i. d. R. zwingend erforderlich.
Fertigwarenlager
Fertigwarenlager dienen in erster Linie dem Ausgleich marktlicher und fertigungsbezogener Schwankungen. Bei Produktion für den anonymen Markt (Gegenteil: Kunden bzw. Auftragsproduktion) fallen Fertiglings und Absatzrhythmus regelmäßig auseinander. Durch Einlagerung der Fertigungserzeugnisse, der veräußerungsfähigen Halbfabrikate und der sog. Handelswaren (»resale«) wird die Möglichkeit geschaffen, saisonal bedingte Nachfragespiuen abzudecken. Die installierten Fertigungskapazitäten können also geringer gehalten werden, der Ausgleich erfolgt über eine Ausdehnung der Fertigungszeit. Andererseits führen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen dazu, Fertigungslose aufzulegen, deren Mengengröße die momentane Nachfrage übersteigt (Andlersche Losgrößenformel); auch in diesem Falle dient das Fertigwarenlager zum Ausgleich der Spannungen.