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Ersatzteillogistik

Ersatzteillogistik

Die Ersatzteillogistik befasst sich mit der rechtzeitigen Bereitstellung von Ersatzteilen und deren Lagerhaltung.[1]

Sie gehört zu der Beschaffungslogistik der Ersatzteilverbraucher und zu der Absatzlogistik der Ersatzteilhersteller.

Infolge von Dienstverträgen müssen Ersatzteile für Maschinen und Geräte rechtzeitig (teilweise automatisch mittels Standleitung) bestellt werden, damit sie (unabhängig von der äußeren Verfügbarkeit) stets vorgehalten werden können.

Die Fortschritte im Bereich der generativen Fertigungsverfahren könnte einen großen Einfluss auf die Ersatzteillogistik haben.[2] So könnten Ersatzteile zukünftig von Unternehmen und Verbrauchern bei Bedarf gedruckt werden, wodurch die Lagerhaltung entfallen würde.

Aufgaben und Ziele

Die Aufgaben und Ziele der Ersatzteillogistik überschneiden sich oft mit den allgemeinen Aufgaben und Zielen der Logistik.

Die Hauptaufgabe ist die Bereitstellung der für die Instandhaltung von Maschinen und Anlagen benötigten Ersatzteile.[3] Dazu zählen auch die Lagerung und Handhabung dieser Ersatzteile.

Des Weiteren wird mit Hilfe der Ersatzteillogistik auch versucht, Kunden an das Unternehmen zu binden, und somit die Position des eigenen Unternehmens im Wettbewerb zu stärken. Zudem sind auch die Liefereigenschaften ein erwähnenswerter Punkt. Kurze Lieferzeiten, eine hohe Lieferbereitschaft, eine Liefertreue für bestehende Kunden und eine hohe Lieferflexibilität werden fast schon vorausgesetzt.[4]

Außerdem müssen die Unternehmen stets die richtige Balance zwischen ausreichender Lagerhaltung und möglichst geringer Kapitalbindung finden. Werden zu viele Ersatzteile gelagert, kommt es zu einer hohen Kapitalbindung und somit zu einem Kapitalverlust, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ersatzteil nicht auf Lager liegt, wenn eine Kunde anfragt oder ein Teil bestellt, sehr gering. Werden zu wenige Teile gelagert, sinken zwar die Kapitalbindungskosten, es ist aber wahrscheinlicher, dass Ersatzteile nicht lieferbar sind und somit die Zufriedenheit der Kunden darunter leidet. Dieser Punkt trifft auch auf die Empfänger der Ersatzteile zu. Werden zu wenige Teile gelagert, sind zwar die Kapitalbindungskosten gering, jedoch besteht die Möglichkeit, dass beim Ausfall eines Teiles in der Produktion Standzeiten und somit teils immensen Kosten und Kapitalverluste auf das Unternehmen zukommen. Werden zu viele Ersatzteile gelagert, gibt es höhere Kapitalbindungskosten, aber die durch den Ausfall eines Teils entstehenden Kosten werden klein gehalten, da das passende Ersatzteil schon vorrätig liegt.[5]

Aus genau diesem Grund muss immer die Frage gestellt werden, was muss, sollte und kann in welcher Menge vorrätig sein?